Flugplatz nicht leichtfertig aufgeben

1995 hat sich eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung, wenngleich auch unter Verfehlung des erforderlichen Quorums, für den Erhalt des Flugplatzes ausgesprochen. Aktuell besteht bei Teilen des Gemeinderats und der Verwaltung die Tendenz, den Flugplatz aus politischen Gründen aufzugeben. Wir halten das für zu kurz gesprungen und fordern stattdessen kreative Ideen, wie der Flugplatz zu einer modernen und zugleich umweltgerechten Mobilitäts- und Verkehrskomponente weiterentwickelt werden kann. Die Entwicklungen bei Flugtaxis, Drohnen, luftbasierten Transport- und Logistiksystemen etc. sind viel zu dynamisch, als dass man nicht über deren Integration in die städtische Mobilitätsinfrastruktur nachdenken sollte. Auch die bereits bestehende Anbindung an die städtische Verkehrsinfrastruktur (VAG-Anschluss), an Fernstraßen (A5), überregionale Bahnstrecken (Rheintalbahn), an vorhandene (SC-Stadion) oder noch zu schaffende (Eisstadion) Sportstätten sind Elemente, mit denen sich der Flugplatz neu denken und entwickeln lässt. So kann er eine Chance haben und zur Stadtentwicklung beitragen. Wir sehen die Gefahr: Ist bestehende Infrastruktur einmal beseitigt, ist sie nicht wieder zurückzuholen; sie steht für zukunftsorientierte Überlegungen und entsprechende städtebauliche Entwicklungen nicht mehr zur Verfügung. Diese Chance dürfen wir nicht unreflektiert hinterfragen.

Die Entscheidung über den Erhalt oder die Schließung des Flugplatzes sollte nicht der Gemeinderat allein treffen, sondern von sich aus einen Bürgerentscheid initiieren - auch mit Blick auf das letzte Votum. Sollte sich dabei eine Mehrheit für eine Schließung aussprechen, so sehen wir grob eine Drittelung der Flächen. Mindestens ein Drittel sollte als Grünflächen erhalten bleiben, ein Drittel sollte Universität und weiteren Forschungsinstituten (z.B. Fraunhofer Gesellschaft) zur Verfügung stehen und ein weiteres Drittel sollte dann für dringend benötigte Gewerbeflächen entwickelt werden.